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Wirksamkeit von Kunst & Musik

Zusammenfassung: Artikel "Gesundheit und Wohlbefinden - Wie wirkt Kunst? -Claudia Schnugg

Der Artikel untersucht wissenschaftliche Perspektiven auf Kunst und deren Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Langzeitstudien aus Skandinavien legen nahe, dass die Teilnahme an Kunst- und Kulturveranstaltungen das Risiko von Krankheiten verringert und die Sterblichkeitsrate bei Erwachsenen senkt. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur erfolgt auf verschiedenen Ebenen, einschließlich kunstphilosophischer, kulturtheoretischer, soziologischer, psychologischer und medizinischer Betrachtungen.
Die Vielschichtigkeit der Zusammenhänge zeigt, dass Kunst und Kultur auf unterschiedlichen Ebenen des Wohlbefindens wirken können, einschließlich körperlicher, psychischer, sozialer Gesundheit und Resilienz. Studien belegen positive Effekte auf den Cortisol-Spiegel, psychische Widerstandsfähigkeit und Immunsystemstärke durch Kunsterfahrung. Künstlerische Prozesse werden gezielt in Heilprozessen und der Unterstützung von Schmerzpatienten eingesetzt, unabhängig von Alter oder künstlerischen Vorkenntnissen.
Der Artikel betont den Wert von Kunst und Kultur für die psychische Gesundheit von Menschen jeden Alters und betont, dass dies nicht als luxuriöses Extra betrachtet werden sollte, sondern als zentraler Bestandteil des Lebens, der angemessene Zeit, Aufmerksamkeit und Ressourcen erfordert. Claudia Schnugg, die Autorin des Artikels, ist eine Wissenschaftlerin, Beraterin und Kuratorin mit Schwerpunkt Kunst und Wissenschaft.
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"Wer musizierende Kinder beobachtet, der weiß, dass sie lebendig gewordene Freude am Leben sein können.
Kinder und Jugendliche brauchen als Ausgleich zur virtual reality unzählige Erlebnisse voller Staunen, offen bis in jede Pore, sie brauchen Aha-Erlebnisse mit sich selbst, ihrer Natürlichkeit und Natur, so als ob in einem stickigen Raum die Fenster geöffnet werden und mit tiefen Zügen frische Luft eingesogen wird. Kinder sollen und können mehr sehen, mehr riechen, mehr fühlen, mehr schmecken und mehr hören, sie brauchen Musik wie die Luft zum Atmen."
Prof. Dr. Hans Günther Bastian
Musikpädagoge an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Gründungsdirektor des Instituts für Begabungsforschung und Begabtenförderung in der Musik der Universität Paderborn

Studie:

Musikunterricht übt günstigen Einfluss auf das Gehirn aus

Die AMseL-Studie („Audio- und Neuroplastizität des musikalischen Lernens“) der Universitäten Heidelberg und Graz untersucht die Auswirkungen von regelmäßigem Musizieren im Volksschulalter auf das Hörvermögen und außermusikalische Fähigkeiten. Über mehrere Jahre wurden rund 150 Schüler mit und ohne Instrumentalunterricht mittels psychoakustischen Messungen, psychologischen Tests, Kreativitätstests sowie Kernspintomografie und Magnetencephalografie untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kinder, die ein Instrument lernen, Vorteile beim Zuhören, Lesen, Rechtschreiben und der Kontrolle von Hyperaktivität und Impulsivität haben. Eine verbesserte Hörfähigkeit im Bezug auf Klangspektrum, Tonhöhe, Rhythmus und Tonlänge wurde festgestellt, ebenso neuroanatomische und funktionelle Besonderheiten der für Sprache und Musik wichtigen Hörareale des Gehirns.

Die Untersuchung ergab auch, dass musikalisch geübte Kinder eine synchronisierte Reaktion beider Hirnhälften auf auditorische Reize aufweisen, während untrainierte Kinder minimal zeitverschoben reagieren. Kinder mit ADHS zeigen eine markante Zeitverschiebung zwischen den Hirnhälften, was möglicherweise eine Erklärung für gemeinsam auftretende auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen, ADHS und Lese-Rechtschreib-Schwäche darstellt.

Die Forscher betonen, dass musikalische Ausbildung gezielt gegen diese Defizite wirken kann. Eine Folgestudie zeigt bereits eine Verringerung der Asynchronität bei musizierenden Kindern mit ADHS. Die Autoren schlagen vor, neue Formen der Musikerziehung für Kinder mit ADHS und Lese-Rechtschreib-Schwäche anzubieten.

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